Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier

AVG-Absolvent Mats Radeck hält Workshops für die Oberstufe zur gegenwärtigen Eskalation des “Nahostkonfliktes”

Es ist schwer zu leugnen, dass der neu aufgeflammten Gaza-Krieg zu einer gesellschaftlichen Spaltung beigetragen hat. Vielerorts scheint es, als müsste man sich zwischen einer Pro-Israel- oder einer Pro-Palästina-Haltung entscheiden.
Ein politischer Diskurs, der jedoch mit der Prämisse geführt wird, dass es nur zwei Seiten in einem Konflikt gibt, die sich gegenseitig widersprechen, ist nicht nur schädlich, sondern spiegelt auch keinesfalls die Komplexität des Israel-Palästina Konfliktes wider. Ebenso führt solch eine Dichotomie nicht zu einem besseren Verständnis der politischen Situation in Nahost, sondern befeuert eher gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wie den schwelenden Antisemitismus oder die ebenso schwelende Islamophobie hierzulande.
Es ist daher nötig, im Dialog zu bleiben und auch schwierigen Debatten eine Plattform zu geben. Nur wenn verschiedene Perspektiven verstanden werden, kann echte Solidarität für die leidende Zivilbevölkerung in diesem Konflikt empfunden werden.

Workshopbeschreibung, Mats Radeck

Mats Radeck, der 2018 sein Abitur am AVG ablegte und danach seinen Bachelor in “International Studies” mit einem multidisziplinaren Studienfokus auf den Nahen Osten sowie im Anschluss seinen Master in “International Relations” mit der Spezialisierung “Global Conflict in the Modern Era” absolvierte, verbrachte die letzten Wochen vor dem Terrorangriff der Hamas am 7.10.23 als “Junior Guest Researcher” in Ramallah in Palästina und erlebte auch die Auswirkungen des Ausbruchs des anschließenden Gaza-Krieges aus erster Hand mit.

Sein Fachwissen und seine persönlichen Erfahrungen teilte er nach seiner Rückkehr nach Deutschland in sehr anschaulichen und informativen Workshops mit Oberstufenkursen des AVG.

Das Ziel des Workshops war es, die Komplexität der Nah-Ost-Situation zu verdeutlichen und aufzuzeigen, dass die Ansichten über Geschehnisse und Lösungswege stark variieren. Nach einer kurzen Einführung in die generelle Thematik ging es unter anderem darum, anhand einiger Beispiele die verschiedenen Perspektiven zu verstehen und in kleineren Gruppen zu diskutieren. Dieses gemeinsame Auseinandersetzen trug hauptsächlich dazu bei, die Überzeugung zu vermitteln, dass der Abbau von Spannungen und der Übergang zu konstruktiver Entwicklung von gemeinsamen Lösungsansätzen zwischen den verhärteten Fronten am besten durch die Schaffung von Dialogräumen gelingen kann – sowohl vor Ort als auch in anderen Ländern wie etwa Deutschland.

Jaron Hackmann, Leistungskurs Geschichte 13

Wir danken ihm sehr herzlich dafür!

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