Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier

Beitrag: Klasse 10e besucht UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Einblicke in Industrieräume und ihren Wandel

Am 01.02.2024 begab sich die Klasse 10e auf eine Exkursion ins Saarland zur Besichtigung des UNESCO-Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Dieser Tagesausflug fand im Rahmen der Unterrichtseinheit „Industrieräume und ihr Wandel“ statt.

Gegen 10:00 Uhr kamen wir in Begleitung von Herrn Metzger und Frau Bauer erwartungsfroh und neugierig vor der Völklinger Hütte an, einer gigantischen, stillgelegten Eisenhütte, die noch vollständig erhalten ist.

Die Völklinger Hütte hat ihre Anfänge im Jahr 1873 und stellt einen Industriestandort dar, der beispielhaft für die Roheisenproduktion während des 19. und 20. Jahrhunderts (Zeitalter der Industrialisierung) ist.
Völklingen entwickelte sich während dieses Zeitraums zu einem mächtigen Zentrum der Schwerindustrie. Viele Menschen fanden hier Arbeit. Der Standort blickt sowohl auf gute Jahre (Weiterentwicklung, wirtschaftlicher Erfolg) als auch auf schwierige Jahre zurück (Krisen- und Kriegsjahre, Beschäftigung von Zwangsarbeitern). Die goldene Zeit waren die 1960er Jahre, in welchen die Produktion der Völklinger Hütte kontinuierlich anstieg. Die Stahlkrise in den 1970er Jahren führte dann jedoch zum Ende einer Ära. 1986 wurde die Völklinger Hütte stillgelegt. Die wichtigen Bestandteile (Hochofengruppe, Kokerei, Sinteranlage, Möllerhalle, Handwerkergasse und Gebläsehalle) blieben im Rahmen des Strukturwandels als Denkmal erhalten.

Es handelt sich hierbei um das erste Industriedenkmal, welches 1994 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde, weil es Erinnerung an eine wesentliche Epoche deutscher Geschichte erhält.
Gemeinsam mit unserem Guide gingen wir vor Ort auf die gebuchte Erkundungstour des ehemaligen Eisenwerkes. Wir wurden darüber informiert, wie das Roheisen hergestellt wurde, besichtigten verschiedene Bereiche des Eisenwerkes und lernten auch, wie hart die Arbeitsbedingungen aufgrund von Hitze, Staub, Luftverschmutzung und Lärm waren und wie sie sich auf die Gesundheit der Arbeiter auswirkten. In Völklingen wurden auch Reststoffe recycelt. Sie wurden gesintert, d.h. durch starkes Erhitzen „zusammengebacken“ und wiederverwendbar gemacht.

Heute sieht man im Zentrum der Sinteranlage ein Mahnmal, welches an die Zwangsarbeiter des 2. Weltkrieges erinnert. Ein schwarzer Wäscheberg zwischen nummerierten Boxen und gesprochenen Namen erinnern an ihr trauriges Schicksal.

Im Rahmen der Führung ging es dann hoch hinaus. Natürlich mussten wir vorher Sicherheitshelme anlegen! Oben wurden wir mit einem tollen Ausblick über das gesamte Werk belohnt.
Nach vielen Einblicken in die Dimensionen eines Eisenwerkes durften wir uns in Kleingruppen auf dem Gelände bewegen und dieses eigenständig erkunden. Hatte man Lust, die aktuelle Ausstellung „Der deutsche Film“, die aktuell in der Gebläsehalle zu sehen ist, mit Audioguide zu besichtigen, war das ebenso gestattet, denn die Völklinger Hütte verbindet Industriegeschichte mit kulturellen Veranstaltungen und Ausstellungen.

Dann mussten wir uns schon wieder auf den Rückweg begeben. Es bleibt zu sagen, dass unsere Exkursion zur Völklinger Hütte ein interessanter und rundum gelungener Klassenausflug war.

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