Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier

Der Demokratietag der Klassenstufe 8

In Zeiten zunehmender antidemokratischer Tendenzen in Deutschland und vielen Ländern weltweit ist es unabdingbar, sich auch im schulischen Kontext für die Errungenschaften demokratischer Prinzipien einzusetzen. Die Lehrpläne der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer betonen seit längerem die Bedeutung der Demokratieerziehung, denen die Demokratietage für die Klassen 8 bis 10 am AVG Rechnung tragen. Der Demokratietag der 8. Klassen, der in diesem Schuljahr unter der Leitung von Herrn Thees Premiere feierte und gemeinsam mit Frau Bauer, Frau Peifer und Herrn König durchgeführt wurde, konzentrierte sich darauf, den Schüler:innen vor Augen zu führen, wie auch ihr persönliches Leben durch demokratische und freiheitliche Aspekte positiv beeinflusst ist.

Insofern wurden im ersten Teil des Projekttages, der von Lehrkräften unterschiedlichster Fächer durchgeführt wurde, zunächst die Merkmale einer Demokratie erarbeitet. Die persönliche Meinungs- und die allgemeine Pressefreiheit sind dabei genauso zentrale Elemente einer Demokratie wie die staatliche Gewaltenteilung, die konsequenterweise im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland von 1949 festgeschrieben ist. Diese Verfassung garantiert umfassende Rechte für alle Staatsbürger und grenzt sich somit konsequent von allen extremistischen und diskriminierenden Positionen ab, die insbesondere während des Nationalsozialismus und dessen faschistischer und menschenverachtender Ideologie vorherrschten.

Um zu betonen, dass diese Freiheiten nicht selbstverständlich sind und es in der deutschen Geschichte auch entgegengesetzte Positionen gegeben hat, setzten sich die Teilnehmer:innen in einem zweiten Teil auch mit den Gefahren für eine Demokratie auseinander. Die Diskriminierung von Minderheiten und ein häufig damit korrespondierender Rassismus bedrohen unsere Staatsordnung nämlich und würden damit auch die persönlichen Freiheiten eines jeden Einzelnen von uns gefährden.

Die wenige Tage zuvor stattgefundene Großdemonstration vor der Porta Nigra für eine vielfältige, bunte Gesellschaft unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ führte den Jugendlichen eindrucksvoll vor Augen, wie bedroht die Demokratie aktuell tatsächlich ist, betonte aber gleichzeitig, wie stark der gesellschaftliche Widerstand gegen antidemokratische Tendenzen in der ganzen Bundesrepublik sein kann.

Dass Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten jedoch nicht nur im politischen Kontext vorkommen, sondern auch in der Lebenswelt unserer Schüler im eigentlich geschützten Raum eines Klassenverbandes, betonte der letzte Baustein des Projekttages. Für Schüler:innen sind Klassenchats in unterschiedlichen sozialen Medien häufig Alltag, dass gerade sie aber Ausgangspunkt rassistischer Beleidigungen werden können, wurde anhand eines Beispielchats, der unter anderem massive antisemitische Beleidigungen enthielt, deutlich. Den Schüler:innen wurde aufgezeigt, wie sie bestmöglich als Chatteilnehmer auf solche Inhalte reagieren könnten, denn der Einsatz für Demokratie und gegen Rassismus beginnt schon im Kleinen. Die Bedeutung der „Zivilcourage“, die auf den Mut des Einzelnen angewiesen ist, kann insofern nicht überschätzt werden. Entsetzt von den (antisemitischen) Inhalten dieses beispielhaften Klassenchats in ihrer eigenen Altersgruppe konnten viele Schüler für die Thematik sensibilisiert werden. Rassistische und demokratiegefährdende Äußerungen sind auch schon im Ansatz nicht akzeptabel und schädigend.

Konsequenterweise gibt es am AVG mit der Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ eine entsprechende Anlaufstelle gegen rassistisches und antisemitisches Verhalten in der Schule. Abschließend stellte diese Arbeitsgemeinschaft sich zum Ende des Projekttages vor und unterstrich somit die Bedeutung der Zivilcourage zum Erhalt der Demokratie im Allgemeinen und innerhalb einer bunten Schulgemeinschaft im Besonderen.

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