Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier

Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Deutsch 13d3 verfassen expressionistische Gedichte

Häufig ist es schwierig, sich richtig auszudrücken. Worte in die passende Form zu gießen, – die Königsdisziplin – ein Gedicht zu schreiben, fällt vielen Schülerinnen und Schüler schwer.

Die Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Deutsch 13d3 haben im Rahmen des Themas „Lyrik des Expressionismus“ eigene expressionistische Gedichte verfasst.

Von 1910 bis ca. 1925 war der Expressionismus eine literarische Bewegung, die unter anderem wichtige Themen wie die Großstadt darstellte. Dabei ging es um Anonymität, Einsamkeit, Auflösung des Ichs, aber auch um Zivilisations- und Gesellschaftskritik. Nicht selten verwendeten die Autorinnen und Autoren Farben, Neologismen, Symbole und arbeiteten mit Verfremdung und Vergleichen, um die Widersprüche ihrer Zeit darzustellen.

Bekannte Autoren aus dieser Zeit waren z.B. Georg Heym, Alfred Lichtenstein, Gottfried Benn, Jakob von Hoddis und Georg Trakl.

Nachfolgend zwei Gedichte aus dem Kurs:

Statuen

Die Nacht ist klar. Die Stadt liegt da und wacht,
ihr Licht noch immer grell und klar. Noch hier
am Hügel dröhnt es laut empor, zu mir,
dess‘ Ruh das Ungeheuer nie bedacht.

Mein Tag ist oft verbracht, doch bringt er nichts;
Die Tage ziehn‘ dahin, mein Kopf hängt schwer;
Ich weine still, alleine, Herz schlägt leer
und in mein‘ Augen stirbt das menschlich‘ Licht.

Ich weile zwischen Statuen, haun‘ in Stein,
obwohl sie sich bewegen, wallen, mich
berühren, reden, fühlen tun wir nicht;

Einander sehen, wie die Statuen stumm
und doch im infernalen Hölln’gebrumm:
von Menschen schier erstickt und doch allein.

Stadt, Land, Mond

Schäumen über Häuserwände
Menschenseelen trist und grau,
Fühlen hier die Straßen, lau
Warme Tage sprechen Bände.

Leere auf den Feldern draußen;
Pfeife rauchend sitzt er da,
Früher‘s Lande lebend war
Heute sind es blanke Straßen.

Schweigend geht man vor sich her,
Trott entlang der Ladenfront,
Gleichschritt laufen, Menschenmotor.

Hinterm Walde kommt hervor,
Leuchtend hell des Nachts der Mond.
Trostlos. Einsam. Irgendwer.

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