Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier

Deutsch-LK 11 besucht Gerichtssitzung in Trier

Durch die Beschäftigung mit dem Justizdrama „Terror“ von Ferdinand von Schirach in unserem Leistungskurs 11D2 hatten wir den Wunsch, einen echten Gerichtsprozess zu erleben. Aus diesem Grund hatten wir die Gelegenheit, eine öffentliche Gerichtssitzung im Gericht von Trier zu besuchen.

Bei der Sitzung ging es um einen Fall von Trickbetrug, bei dem zwei Männer aus Polen verhaftet wurden. Der Trickbetrug, um den es ging, hatte zum Ziel, eine ältere Frau um eine beträchtliche Geldsumme zu betrügen. Die Betrüger hatten die Frau angerufen und behauptet, dass ihre Tochter in einen Unfall verwickelt war und umgehend eine hohe Geldsumme in bar an die Polizei übergeben werden müsse, um zu verhindern, dass die Tochter ins Gefängnis kommt. Die ältere Frau hatte jedoch keine Tochter und war sich bereits bewusst, dass es solche Betrugsfälle gab, da sie diese in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ gesehen hatte. Trotzdem spielte sie mit und gab vor, das Geld von der Bank abzuholen. In Wirklichkeit wartete sie jedoch darauf, dass die Betrüger auftauchten, um das Geld abzuholen, und informierte in der Zwischenzeit die Polizei über den Vorfall. Die Polizei bereitete daraufhin einen Umschlag mit falschem Geld vor und traf sich mit der älteren Frau am vereinbarten Standort. Dort trafen sie auf zwei Männer, die an dem Betrug beteiligt waren. Während der Gerichtsverhandlung gaben die Männer an, anfangs nicht gewusst zu haben, dass es sich um einen Betrug handelte. Sie dachten lediglich, sie sollten nach Trier fahren, um etwas abzuholen, nachdem einer ihrer Verwandten sie darum gebeten habe und bereit war, sie dafür zu bezahlen. Beide Männer befanden sich in einer schwierigen finanziellen Situation und stimmten deshalb zu.

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung bereiteten am Ende des Prozesses ihre Plädoyers vor. Nach einiger Zeit fällte die Richterin ihr Urteil. Der Fahrer, der die beiden Männer nach Trier brachte, erhielt eine Freiheitsstrafe von mehreren Monaten auf Bewährung. Der Mann, der das Paket abholen sollte, wurde hingegen zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

Der Besuch des Gerichts bot uns einen spannenden Einblick in das deutsche Justizsystem und die Prozessabläufe. Wir konnten aus erster Hand erleben, wie ein Gerichtsverfahren abläuft und wie Straftaten verhandelt werden. Am Ende hatten wir sogar die Gelegenheit, mit der Richterin persönlich zu sprechen und ihr Fragen zu stellen.

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