Deutsch-LK 11 auf den Spuren von Goethe

Am frühen Morgen des 5. Juli 2023 begann für den Deutsch Leistungskurs der Stufe 11 ein aufregender Tag: Unsere Exkursion nach Wetzlar stand bevor. Mit großer Vorfreude trafen wir uns um 7:10 Uhr am Bahnhof, um gemeinsam die Reise anzutreten. Nachdem wir zwei Züge genommen hatten, erreichten wir kurz vor 11 Uhr endlich unser Ziel.

In Wetzlar angekommen, erwartete uns bereits Frau Thom, unsere Stadtführerin, vor dem Dom. Mit großer Begeisterung begann sie, uns von der bedeutsamen Geschichte Wetzlars zu erzählen. Besonders hervorgehoben wurden die Verbindung zu Johann Wolfgang von Goethe, „Die Leiden des jungen Werther“ sowie die berühmte Kamera-Marke Leica, die hier ihren Ursprung hat.

Während des Rundgangs erfuhren wir spannendes über den Dom, der aufgrund wechselnder Konfessionen nie vollständig fertiggestellt wurde. Heute wird er sowohl von evangelischen als auch katholischen Gläubigen genutzt, was ein einzigartiges Zeichen der religiösen Toleranz darstellt. Wir schlenderten weiter durch die malerische Altstadt und bewunderten das Reichsgericht des Heiligen Römischen Reiches in Deutschland, das uns an Goethes Zeit als Praktikant in Wetzlar erinnerte.

Unser nächstes Ziel war das Lotte-Haus, wo wir die Erstausgabe und Übersetzungen von „Die Leiden des jungen Werther“ im Haus von Charlotte Buff bestaunten. Auf unserem Weg kamen wir auch am Palais Papius vorbei, das eine beeindruckende Sammlung von Möbeln, Vasen und vielem mehr beherbergt.
Ein besonderes Highlight war der Besuch des Hauses von Karl Jerusalem. Neben Goethe selbst hatte Jerusalem Goethe dazu inspiriert, sein Werk zu schreiben. Wir erfuhren von Jerusalems mutiger Liebeserklärung an die schönste Frau der Stadt, die jedoch von den anderen belächelt wurde. Enttäuscht und verzweifelt nahm er sich schließlich mit einer Pistole das Leben, ähnlich wie in Goethes Werk „Die Leiden des jungen Werther“.

Nach einer herzlichen Verabschiedung von Frau Thom begaben wir uns in ein italienisches Restaurant, wo wir uns Pizza schmecken ließen. Gestärkt durch das leckere Essen, erkundeten wir noch einige Geschäfte, bevor wir die Phantastische Bibliothek Wetzlar erreichten – die größte Sammlung phantastischer Werke weltweit.

In der Bibliothek erhielten wir eine faszinierende Führung durch alle vier Stockwerke, die nach Alter und Genre geordnet waren. Besonders beeindruckt waren wir von dem Projekt „Vorlesen für Kinder“, das Familien in schwierigen Situationen über mehrere Jahre hinweg unterstützt. Es wird sogar ein Huckepack-Preis für inklusive Kinderbücher vergeben, bei dem Themen wie beispielsweise Stottern behandelt werden. Ein weiteres interessantes Projekt der Bibliothek befasst sich mit den Auswirkungen von Science-Fiction-Erfindungen auf die Welt. Unternehmen nutzen diese Informationen, um eigene Entwicklungen voranzutreiben und anzupassen.

Die Gestaltung der Bibliothek war in jedem Bereich wunderschön und beeindruckend. Beispielsweise gab es Möbel, die aus Büchern gefertigt waren, was die besondere Atmosphäre des Ortes unterstrich. Wir hatten die Möglichkeit, in den Büchern zu stöbern und uns von der Vielfalt der phantastischen Literatur inspirieren zu lassen.

Bevor wir uns am Bahnhof um 17:15 Uhr wieder trafen, besichtigten wir noch den Dom von innen. Dort bestaunten wir die prachtvollen Kirchenfenster und die eindrucksvolle Architektur.

Mit vielen neuen Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck traten wir schließlich unsere Heimreise an. Zuerst ging es mit dem Zug nach Koblenz und von dort aus mit Schienenersatzverkehr weiter nach Trier. Gegen 21:30 Uhr kamen wir schließlich wieder wohlbehalten zurück.

Die Exkursion nach Wetzlar war für uns alle ein bereicherndes Erlebnis. Wir konnten nicht nur die historische Bedeutung der Stadt und ihre Verbindung zu Goethe und anderen bekannten Persönlichkeiten entdecken, sondern auch die Phantastische Bibliothek kennenlernen. Diese Exkursion wird uns noch lange in Erinnerung bleiben!

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