Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier

Mitteilung: Das AVG hält die Projekte in Südindien weiter am Laufen

Sponsorenlauf am 20. September – Von grünen Dörfern träumen

„Wenn die Dörfer zugrunde gehen, geht auch Indien zugrunde“ sagte Mahatma Gandhi vor achtzig Jahren. Angesichts der ländlichen Armut im kolonialen Indien, dem Stumpfsinn der Ungebildeten und Ausgebeuteten, die keine andere Zukunft denken konnten als die Fortsetzung des Kampfs ums Überleben, träumte er von freien und aufgeklärten Menschen, die ein nachhaltiges Leben in einer ökologischen, grünen Umwelt führen und sich selbst versorgen.

In den Jahren seitdem hat die Menschheit überall auf der Welt auf die Ausbeutung der Natur und auf die Industrialisierung als Fortschrittsglauben gesetzt. Und dennoch hat sie das Los der Armen nicht wesentlich geändert. Wie kann die dörfliche Bevölkerung der Armutsfalle entkommen, wenn die Ursachen noch verstärkt werden durch die Klimaveränderungen mit Dürren und Fluten in neuem Ausmaß, durch eingeschränkten Zugang zu Ressourcen wie Wasser und Energie, durch mangelnde Mitsprachemöglichkeiten aufgrund von ungenügenden Bildungschancen, Unwissen um grundlegende Rechte und Geschlechterungleichheit. Und jetzt kommt auch noch COVID 19 dazu!

Wie sollen sich die armen Menschen versorgen, wenn ihnen durch die ständigen Lockdowns der Zugang zu bezahlter Arbeit zum Beispiel als Tagelöhner oder Wanderarbeiter verschlossen ist? Wenn es in den Städten keine Nischen mehr gibt, die sie besetzen können, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten? Wie sollen sie anders als mit Holz kochen, das sie in der Umgebung suchen, wenn sie keine anderen Energiequellen haben – die Stromversorgung Indiens ist notorisch defizitär – , so dass der Baumbestand immer mehr abnimmt? Wie sollen sie die moderne Schuldknechtschaft überwinden, die sie durch genmanipuliertes Saatgut, Unkrautvernichtungsmittel und Kunstdünger in Abhängigkeit von Landeignern und internationalen Konzernen hält? Wie sollen sie die Zerstörung ihres Ökosystems aufhalten, wenn sie die Zusammenhänge nicht analysieren können? Wenn sie keine politische Macht haben? Wie die Perspektivlosigkeit der jungen Generation aufhalten?

Schon Gandhi träumte von einem ganzheitlichen Ansatz für dörfliche Entwicklung. Er träumte von einer grünen, sauberen, schadstoffarmen, kohlenstoffneutralen, ökologischen und solidarischen Lebensweise auf dem Land. Aber ein solches Modell lässt sich nicht von oben verordnen. Die Menschen selbst müssen sich auf den Weg machen und bedürfnisorientierte Projekte entwickeln. Das geht nicht von jetzt auf gleich. Wandel muss auf vielen Ebenen stattfinden, er muss viele Fragen stellen und viel hinterfragen. Er muss beim Individuum ansetzen, die Haushalte einbeziehen, die kommunale Ebene einschließen und ganze Landstriche erreichen.

Das Green Village Project (Comprehensive Natural Resources Management Project) der PMD geht diesen Weg. Die Bilder zeigen uns Frauen und Männer auf den Feldern, Gemüse anbauend und erntend, Bäume pflanzend, den Boden revitalisierend. Sie stellen sich der komplexen Herausforderung, ihre Existenzgrundlage durch Innovation und Kooperation sowie politische Partizipation zu sichern. Das Ziel ist die Möglichkeit, genug zu ernten, um sich und ihre Familien zu ernähren und ein nachhaltiges Auskommen auf dem Land auch für die junge Generation zu ermöglichen. Auf diesem Weg brauchen sie Unterstützung. Die PMD hilft ihnen dabei, ein Bewusstsein der Möglichkeit von Veränderung auszubilden, Hindernisse zu überwinden, die eigenen Stärken und Schwächen zu analysieren, kollektive Maßnahmen zu treffen. Wir ermöglichen ihnen diese wichtige Starthilfe durch unsere Spenden.

Eine von Mahatma Gandhis bekanntesten Aktionen ist der sogenannte Salzmarsch, der ihn und seine Anhänger über 385 km bis zum Meer führte, um das Salzmonopol der Regierung zu brechen. Fast achtzig Jahre danach machten sich landlose Bauern auf einen 350 km langen Weg in die Hauptstadt, um für bessere Lebensbedingungen zu protestieren. Im letzten Jahr haben wir in unserer kollektiven Spendenaktion symbolisch die Strecke bis nach Indien und sogar wieder zurück bewältigt. Dieses Jahr soll die Bewegung in Form eines Spendenlaufs weitergeführt werden. Wir halten unsere Projekte damit weiter am Laufen. Damit der Traum Mahatma Gandhis Wirklichkeit werden kann.

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