Aus den Fachschaften

Workshop Phonetik

Am Freitag, den 17.01.25 besuchte der Deutsch-LK 11D1 einen vierteiligen Workshop im Phonetiklabor der Universität Trier.

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Am Freitag, den 17.1.2025, besuchten wir mit unserem Deutsch Leistungskurs 11D1 von 09:00-15:00 Uhr einen vierteiligen Workshop im Phonetiklabor der Universität Trier.

Am Morgen nahmen uns Dr. des. Jasmin Pöhnlein und Sophia Fünfgeld von der Phonetik in Empfang und begrüßen uns im Labor des Faches. Dort starteten wir mit einer kurzen Einführung in die Phonetik. Diese analysiert die gesprochene Sprache und das Sprechen selbst, von der Artikulation (das Aussprechen) über die Akustik bis zur Perzeption (die Wahrnehmung). Als angewandte Wissenschaft gibt es viele Schnittstellen mit anderen Forschungsrichtungen wie der Forensik oder der Linguistik.

Danach beschäftigten wir uns auch schon im ersten Workshop „Was können wir aus der Stimme heraushören?“ mit den typischen Kategorien Alter, Geschlecht, Emotionen, Herkunft und Ironie. Anhand von Hörbeispielen konnten wir selbst versuchen, das Alter von Personen einzuschätzen, was sich mitunter als recht schwer herausstellte. Dabei spielen Faktoren wie Tonhöhe, Stimmqualität, Betonung und Sprechgeschwindigkeit eine wichtige Rolle.

Im zweiten Workshop „Was sagen wir eigentlich in Sprachnachrichten und wie?“ ging es zuallererst darum, wie und wann wir Sprachnachrichten verwenden, weiterhin um ihre Eigenschaften als Teil der gesprochenen Sprache und darum, wie sie sprachliche und soziale Informationen vermitteln. Die gesprochene Sprache ist vielfältig, veränderlich und kontextabhängig. So kann zum Beispiel (auch längerfristig) eine Konvergenz, also eine Anpassung an Gesprächspartner*innen stattfinden, wenn etwa durch Dialekte Unterschiede vorliegen. Zum Abschluss beschäftigten wir uns mit Hörbeispielen zu herkunftsbezogenen Variationen. Zuerst ordneten wir Dialekte bestimmten Städten zu. Als zweites ging es um regionale wie fremdsprachliche Akzente. Dabei wurden Bilder von Menschen dazu gezeigt, was bei manchen die Wahrnehmung der Stimme beeinflusste. Dadurch wurde das Phänomen der „Phantomakzentuierung“ beobachtet, welches oft auf Stereotypen und Vorurteilen beruht und zeigt, dass ein zuerst gezeigtes Bild Einfluss auf die Wahrnehmung der Sprache haben kann.

Nach der Pause in der Universitätsmensa ging es dann weiter mit dem dritten Workshop, in dem es um gesprochene Sprache und künstliche Intelligenz ging. Besonders zur heutigen Zeit ein sehr interessantes Thema, in welches wir mit verschiedenen Hörbeispielen starteten. Diese sollten wir kollektiv zwischen echt und „KI-generiert“ unterscheiden. Schell wurde bemerkt, wie täuschend echt vieles schon klingt und dass oft nur geschulte Ohren von Phonetikern den Unterschied bemerken. Diese „Sprachfakes“ werden mithilfe von „Voicecloning“ erstellt. Es wurden die Gefahren, die sich daraus ergeben, besprochen, sowie die Möglichkeiten, auch im Bereich der Medizin stummen Menschen zu helfen. Wir selber durften schließlich auch einmal ausprobieren, wie schnell und einfach es geht, eine Stimme digital zu klonen.

Danach gab es noch den letzten Workshop über Schwerhörigkeit und damit im Alltag verbundenen Probleme. Dabei betrachteten wir anschaulich die Ursachen und testeten selber mithilfe einer Computersimulation, ob wir Teilnehmer nicht auch einmal zum Ohrenarzt gehen müssten. Besonders interessant war, die Entwicklung des Gehörs im Alter simuliert zu bekommen. Auch ein Hörgerät zu tragen ist noch einmal ein ganz anderes Hörerlebnis im Vergleich zu einem intakten Gehör. Als Abschluss wurden verschiedene Hörgerättypen herumgereicht und ihre Funktionsweise erläutert. Netterweise bekamen wir alle auch noch eine Teilnahmeurkunde!

Insgesamt war dieser Tag eine aufschlussreiche Erfahrung und hat uns alle schon ein wenig mehr wie Studentinnen und Studenten fühlen lassen.

Lena Schindler und Lorenz Arand für den Deutsch LK 11 D1

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