Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier

Emily Schilz wird Stadtmeisterin der U20-Meisterschaften im Poetry-Slam

Trier: Am Samstag, den 19. Juli 2021, treten fünf unter 20-jährige Poetinnen und Poeten aus Luxemburg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz um den Junior-Karl-Marx-Poesie-Preis der Stadt Trier im Poetry-Slam an. Außerdem geht es um die Teilnahme an den deutschsprachigen U20-Meisterschaften in Nürnberg, eines der weltweit größten Festivals für Bühnenliteratur aus Deutschland, Österreich, der deutschsprachigen Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein.

Emily Schilz aus der Jahrgangsstufe 12 hat es gewagt, sich mit zwei selbstgeschriebenen Texten zu den Stadtmeisterschaften anzumelden und die Aufregung steigt stündlich. Emily war schon immer fasziniert von Gedichten und schrieb schon im Grundschulalter eigene Geschichten. Zur Unterstützung während ihres Auftrittes sind Familienangehörige und Freunde gekommen. Den Poetry-Slam hat sie durch einen Workshop für sich entdeckt, der von Frau Duhr am Auguste-Viktoria-Gymnasium im September 2019 organisiert und von der bekannten Slammerin Andrea Maria Fahrenkampf geleitet wurde. Jetzt ist sie selbst zum ersten Mal bei einem Slam als aktive Dichterin dabei.

Langsam füllt sich das Freigelände des Mergener Hofs. Die Poetry-Slam-Meisterschaft wird draußen abgehalten, um die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus einzudämmen. Das Wetter spielt mit, es ist ein sommerlich-warmer Nachmittag, die Zuschauer können ihren Blick auf Dom und fliegende Schwalben schweifen lassen. Außerdem werden die Slams als Livestream übertragen.

Die Slammerinnen und Slammer tragen ihre Gedichte auf einer überdachten Bühne vor. Nach jedem Beitrag wird das Mikrofon desinfiziert. Der Wettbewerb beginnt damit, dass eine Jury aus sieben Personen im Publikum zusammengestellt wird, die in keiner direkten Verbindung zu den Teilnehmern stehen und so neutral werten können. Sie erhalten Karten mit den Punkten von 5-10. Die niedrigen Punktzahlen fehlen, da man davon ausgehen kann, dass die Gedichte der Jugendlichen, die bei einer Slam-Stadtmeisterschaft antreten, auf hohem Niveau rangieren (was sich bei diesem Slam auch definitiv bewahrheiten wird!). Der Slam wird von der Studentin Fatima eröffnet, die nicht an der Meisterschaft teilnimmt, sondern nur der Jury die Möglichkeit gibt, das Bewerten zu üben, im Fachjargon: zu kalibrieren. Fatimas Beitrag handelt von ihrer Studentenzeit in Trier, die sich nun dem Ende nähert – ein melancholisch-witziger Rückblick, der von der Jury geschätzt und entsprechend gut bewertet wird.

Nachdem die Reihenfolge der Dichterinnen und Dichter per Los entschieden wurde, beginnt der eigentliche Slam. Die meisten der vorgetragenen Gedichte sind hochaktuell und handeln von den Folgen der Corona-Krise sowie von weiteren persönlichen Erfahrungen. Jedoch werden auch humorvolle Beiträge geboten. Jeder Auftritt wird direkt im Anschluss durch die Jury bewertet. Emily schlägt sich hervorragend. Ihr Gedicht, welches von einer gescheiterten Liebe zu einem Jungen handelt, die der Protagonistin aber im Endeffekt neugewonnenes Selbstvertrauen schenkt, begeistert die Jury. Sie schafft es in die zweite Runde und gehört damit zu den drei besten Slammerinnen des Abends, die nun mit einem weiteren Gedicht um den U20-Stadtmeistertitel kämpfen, der anhand der Beifalllautstärke des Publikums ermittelt wird. Auch mit ihrem zweiten Text, in dem Emily die Corona-Krise aus ihrer eigenen Sicht reflektiert, kann sie das Publikum vollkommen überzeugen. Mit beiden hervorragenden und einfühlsamen, aber trotzdem auch humorvollen Gedichten schafft Emily es, sich den Sieg der diesjährigen U20- Stadtmeisterschaften im Poetry-Slam zu sichern. Obwohl sie als Neuling in der Slammer-Szene auftritt, hat sie den Nerv des Publikums getroffen und darf sich nun zu Recht über ihren Sieg freuen.

Mit dabei ist auch die ehemalige AVG-lerin Lea Sophie Keller, die schon bei einigen nationalen Slams aufgetreten ist. Mit ihrer packenden Stimme trägt sie ebenso zwei hochkarätige Gedichte vor, die hohe Wertungen der Jury einheimsen.

Als Siegerin der U20 Stadtmeisterschaften qualifiziert sich Emily für die diesjährigen deutschen U20-Meisterschaften, um dort die Stadt Trier zu vertreten. Leider müssen diese jedoch wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Trotzdem lässt ihr nächster Auftritt nicht lange auf sich warten: Am 22. Juli nimmt Emily an Hessens größtem Open Air Poetry-Slam, den Wiesbadener Stadtmeisterschaften, teil. Wir wünsche ihr gutes Gelingen und freuen uns auf ihren Auftritt beim Rethorik-Schulentscheid!

Die strahlende, frisch gekürte Stadtmeisterin im Poetry-Slam 2021 – Emily Schilz (MSS 12) mit dem Junior-Karl-Max Preis

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