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Verpflegungskonzept
1. Einleitung,
kurze Beschreibung der Schule
Das AVG ist eine Unesco-Projektschule. Im Rahmen der Leitlinien
der unesco-Projektschulen (Menschenrechte, Toleranz,
Demokratie, Interkulturelles Lernen, Umwelt und Nachhaltigkeit,
Globale Entwicklung) spielt die Werteerziehung auch bei uns eine
besondere Rolle und ist fest in das Schulkonzept und das
Schulleben eingebunden. Für das Verpflegungskonzept stehen vor
allem die Schwerpunkte Umwelt und Nachhaltigkeit besonders im
Vordergrund.
2. Ziele:
Natürlich wollen wir erreichen, dass unsere Schülerinnen und
Schüler die Möglichkeit haben, sich ausgewogen und gesund zu
ernähren. Darüber hinaus ist es uns auch ein Anliegen, ein
Bewusstsein für die Herkunft und Qualität von Lebensmitteln zu
schaffen, nicht zu Letzt im Sinne der auch in den oben genannten
Leitlinien der unesco-Projektschule verankerten Themen „Umwelt
und Nachhaltigkeit“. Dies soll dadurch erreicht werden, dass in
der Schule – wo auch immer möglich – fair gehandelte und/oder
regionale oder lokale Produkte verwendet werden.
Ebenso wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler den
Zusammenhang zwischen gesunder, ausgewogener Ernährung sowie
angemessenem Trinkverhalten und dem Erhalt von Konzentrations-
und Leistungfähigkeit erkennen.
3. Zielgruppen:
Regelmäßig nehmen alle Ganztagsschülerinnen und –schüler im
Klassenverband am Mittagessen in der Mensa teil. Darüber hinaus
gehen auch Klassen der Orientierungsstufe zusammen mit ihrem
Klassenlehrer an den Tagen mit Nachmittagsunterricht gemeinsam
zum Mittagessen. So wird die Mensa auch ein Ort der Begegnung
von Förder- und Regelklassen. Täglich sind bis zu 30
Einzelschülerinnen und –schüler zum Essen angemeldet, zusätzlich
auch etwa ebenso viele Kolleginnen und Kollegen.
Damit ist unsere Mensa weitgehend komplett ausgelastet. Die
Akzeptanz der Mensa ist sehr gut.
4. Verpflegungsangebot:
Die Mensa des AVG bietet an vier Tagen (Montag – Donnerstag) für
die Ganztagsschülerinnen und –schüler eine warme
Mittagsverpflegung an. Das Essen wird von der Firma
Streit-Catering mit Warmverpflegung versorgt. Grundvoraussetzung
ist das Einhalten der Qualitätsstandards für die
Schulverpflegung der DGE. Die Firma Streit-Catering verwendet
überwiegend Bio- oder regionale Produkte. An jedem
Verpflegungstag steht eine Salatbar mit wechselnden frischen
Salaten und zwei verschiedenen Dressings zur Verfügung. Einmal
pro Woche bietet der Caterer alternativ ein Nudelgericht an
(„Nudelbar“). Zu den Nudeln werden zwei verschiedene Saucen
gereicht. Die Anmeldung zur Nudelbar erfolgt jeweils eine Woche
vorher.
Nach Anmeldung steht auch täglich ein vegetarisches Gericht auf
dem Speiseplan. Außerdem werden sowohl religiös/kulturell
bedingte Aspekte der Verpflegung als auch medizinisch begründete
Besonderheiten berücksichtigt. Für letztere ist eine spezielle
Anmeldung erforderlich.
Auch gibt es in der Mensa zu den Mahlzeiten ausreichend Wasser
(Sprudel).
Seit etwa einem halben Jahr steht allen Schülerinnen und
Schülern rund um die Uhr ein Wasserspender zur Verfügung, der
von den hiesigen Stadtwerken aufgestellt wurde und regelmäßig
gewartet wird. Für alle Schülerinnen und Schüler ist damit die
für die Aufrechterhaltung der Konzentrationsfähigkeit so
notwendige Versorgung mit Wasser sichergestellt – auch außerhalb
der Öffnungszeiten der Mensa.
Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Mensa ist Frau
Sonnenberg.
Ein Kollege hat im letzten Schuljahr mit Schülern seiner Klasse einen Fragebogen zu den Aspekten Essensangebot, sensorische Qualität des Essens, Raumgestaltung, Lärm entwickelt. Im Mai vergangenen Jahres wurden alle GTS-Klassen, Klassen der Orientierungsstufe, die einmal pro Woche essen und Einzelschüler zu den genannten Aspekten befragt. Eine Kollegin übernahm mit einer achten Klasse während der Intensivwoche die Auswertung im Rahmen des Statistikprojekts. Die Ergebnisse wurden während einer Sitzung des „Runden Tisches“ präsentiert.
Eine jährliche Kundenbefragung soll in den kommenden Jahren in
das Statistikprojekt der 7./8. Klassen integriert werden, damit
sie ein fester Bestandteil der Schule werden kann. Die nächste
Befragung mittels Fragebogen wird entsprechend im Juni 2016
durchgeführt werden.
Eine weniger systematische Kundenbefragung wird in kürzeren
Abständen in den Ganztagsklassen durchgeführt und dann in den
Sitzungen des „Runden Tisches“ präsentiert und diskutiert. Die
Rückmeldungen waren bei der letzten Befragung überwiegend
positiv. Besonders die Salat- und die Nudelbar erfreuen sich
großer Beliebtheit.
Als fester Bestandteil einer gesunden Ernährung steht jeden Tag
frisches Obst zur Verfügung. Auch dieses Angebot wird gerne
angenommen.
Die Mensa wird regelmäßig von den Damen der Ausgabe den
jeweiligen Jahreszeiten entsprechend liebevoll dekoriert
(Karneval, Oster- und Frühjahrsdeko, Herbst,
Advent/Weihnachten…) Außerdem ist die Mensa auch
Ausstellungsraum für im Kunstunterricht entstandene Bilder.
Die seit vielen Jahren bestehende Umwelt-AG widmet sich zur Zeit
dem Aufbau eines Schulgartens. Der Stand der Planungen und
Entwicklungen wurden im Januar anlässlich des
Tages der
Schulverpflegung und der Überreichung des zweiten Sterns den
Schülerinnen und Schülern, die täglich in der Mensa essen,
präsentiert. Ab dem kommenden Sommer sollen dann auch erste
Produkte des Schulgartens (z. B. Kräuter) in der Mensa verwendet
werden (s.u.).
Seit 2008 gibt es an unserer Schule den „Eine-Welt-Kiosk“, der
als Schülerfirma geführt wird. Hier werden fair gehandelte und
teilweise unter biologischen Bedingungen hergestellte Produkte
(überwiegend Pausensnacks) zum Verkauf angeboten. Darüber hinaus
informieren die Schülerinnen und Schüler auch über die Herkunft
und Herstellung der Lebensmittel und den fairen Handel. In
diesem Sinne leistet der Eine-Welt-Kiosk einen wesentlichen
Beitrag zur Umwelt- und Nachhaltigkeitserziehung, ergänzt
andererseits aber auch das Verpflegungsangebot vor allem im
Hinblick auf Pausensnacks.
Seit 2009 haben Schüler und Eltern gemeinsam mit Lehrern
insgesamt 167 Obstbäume gepflanzt, darunter Apfel, Birne,
Zwetschge, Kirsche, aber auch Besonderheiten wie Quitte,
Reneklode, Mirabelle, Edeleberesche, Weinbergpfirsich, Aprikose,
Mandel und Walnuss.
Diese Bäume werden nun von Eltern, Schülern und Lehrern
gemeinsam gepflegt und erzogen (regelmäßig geschnitten). Von
Jahr zu Jahr steigt die Ernte, und bald kann dann zum einen
gesundes Obst von den Familien geerntet und selbst verarbeitet
werden, zum anderen aber auch an der Schule verteilt werden.
Auch die Belieferung der Mensa mit frischem Obst ist ein Ziel. Bereits 2009-2010 gab es eine Schulgarten-Arbeitsgruppe, die dann aber wegen Umbauten am historischen Klosterbau ihren Garten aufgeben musste. Mittlerweile sind die Bauarbeiten abgeschlossen und an der Neuanlage des Schulgartens wird nun gearbeitet
Im Lehrplan verankerte Anknüpfungspunkte für die
Ernährungsbildung sowie einzelne Projekte:
·
Der neue Arbeitsplan des Fachs Erdkunde sieht vor, dass in der
5. Klasse u.a. die
Themen Entwicklung der
Landwirtschaft und Massentierhaltung im Unterricht behandelt
werden. In Ergänzung dazu beschließt die Fachkonferenz Erdkunde
im Schuljahr 2015 in der jährlichen Intensivwoche in der 5. oder
6. Klasse die Besichtigung eines Bauernhofes in der Nähe. Der
Bauernhof bietet auch Lernwerkstätten für Schulklassen an z.B.
zum Thema Kartoffeln- vom
Pflanzen bis zur Ernte. Das könnte ein Beitrag zur besseren
Wertschätzung von Lebensmitteln sein. · Darauf aufbauend sieht der Lehrplan der 9. Klasse in Biologie vor, dass im Rahmen des Themas Sport und Ernährung Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten mit Blick auf die Gesunderhaltung des eigenen Körpers bewertet werden. · Im letzten Schuljahr hat die jetzige Klasse 8b im Biologieunterricht ein Projekt zum Thema Ernährung durchgeführt. Dies beinhaltete das das Anfertigen von persönlichen Ernährungsprotokollen, die dann mit Ernährungsprotokollen von indischen Schülerinnen und Schülern verglichen wurden (Die Durchführung der Befragung von indischen Schülerinnen und Schülern ließ sich durch unsere durch das Indienprojekt bestehende Zusammenarbeit mit indischen Schulen verwirklichen. Zu dieser Zeit absolvierte eine deutsche ehemalige Schülerin ihr Freiwilliges Soziales Jahr an einer Schule in Indien). Hieraus wurden wesentliche Erkenntnisse nicht nur über das eigene Ernährungs- und Trinkverhalten gewonnen.
·
Seit 2015 plant die AG Plant and Recycle die Einrichtung einer
schuleigenen Baumschule zur eigenen Herstellung von Obstbäumen
durch Veredlung. Es handelt sich dabei um früh tragende klein
gewachsene Obstbäume, so dass zum einen die Schüler wieder
erlernen können, wie sie selbst Obstbäume herstellen können, zum
anderen die Bäume auch an Schüler und Eltern verkauft werden,
und drittens Obstbäume auf dem Schulgelände regelmäßiges
frisches Obst bereitstellen, dass auch für die Mensa genutzt
werden kann. Weiterhin ist auch der Anbau von Kräutern und
Gemüse, aber auch von Blumen in der Planung. Die Ernte soll
nicht nur den Schülerinnen und Schülern der AG, sondern zum Teil
auch der Schulgemeinschaft zur Verfügung stehen, z. B. in der
Mensa.
6. Kommunikation und Partizipation
Der „Runde Tisch Mensa“, an dem Schülerinnen und Schüler,
Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, der Caterer sowie der
Schulträger teilnehmen, findet regelmäßig (mindestens einmal im
Halbjahr) sowie bei Bedarf (z. B. zur Planung der Überreichung
des zweiten Sterns) statt.
Die Schülerinnen und Schüler werden in die Gestaltung der Mensa
dahingehend einbezogen, dass immer wieder Produkte aus dem
Kunstunterricht oder auch die für die Tage der Schulverpflegung
produzierten Plakate hier ausgestellt werden. An der
Sauberhaltung der Tische werden die Schülerinnen und Schüler
ganz selbstverständlich beteiligt. Gerne unterstützen einzelne
Schülerinnen und Schüler das Mensapersonal bei der Herrichtung
und Dekoration der Mensa. Das zweimal jährlich erscheinende
„AVG-Journal“ informiert über die Ereignisse und Entwicklungen
in der Mensa, außerdem werden wichtige Informationen auch auf
der AVG-Homepage veröffentlicht. Der Speiseplan wird jeweils
eine Woche im Voraus an mehreren Stellen in der Mensa ausgehängt
und ist auch auf der Homepage einzusehen. Die Urkunden über die
bisher erreichten Sterne haben einen festen Platz in der Mensa,
über die Verleihung wird jeweils auf der Homepage und im
AVG-Journal veröffentlicht.
7. Zusammenarbeit und Weiterentwicklung
Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist durch den „Runden Tisch
Mensa“ gesichert, der in regelmäßigen Abständen stattfindet.
Aber auch in den Sitzungen des Schulelternbeirates ist die
Schulverpflegung regelmäßiges Thema zum Austausch und zur
Diskussion.
Bei Schulfesten übernimmt die Elternschaft in Absprache mit der
Schule und in Anlehnung an die Maßgabe von fair gehandelten und
regional/lokal hergestellten Produkten zu einem großen Teil die
Verpflegung. Auch – aber nicht nur -
solche Feste bieten immer wieder Anlass, über die
Ernährung und das Verpflegungsangebot zu sprechen.
8. Unterrichtsprojekte zum Thema
„Trinken“ Im November vergangenen Jahres wurde von den Stadtwerken Trier ein Wasserspender in der Schule aufgestellt (s.o.). Im Rahmen der Installation dieser „Wasserbar“ wurde in allen 5. Klassen die Notwendigkeit der Flüssigkeitsaufnahme für die Gesunderhaltung des Körpers, aber auch zur Erhaltung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit thematisiert. Die Stadtwerke schenkten jedem Schüler der 5. und 6. Klasse eine Wasserflasche, um auch damit die unabdingbare Notwendigkeit des Trinkens zu verdeutlichen. Im Rahmen des Faches „Arbeiten und Spielen“ wird zukünftig in allen 5. Klassen das Thema „Trinken“ thematisiert, damit auch die neu ans AVG kommenden Schülerinnen und Schüler das Angebot der Wasserbar in ausreichendem Maße nutzen. Irene Sonnenberg |